von Ernst » 05 Jun 2009 13:38
Bedanke mich für Ihre Worte, Plutonia, und weiß sie sehr zu schätzen. Ich werde Ihren Rat beherzigen und hoffe nur noch, dass auch I.J. mir den Fehler verzeihen kann, ich bedaure sehr, dass ich Sie missgedeutet, nicht verstanden und so unfreundlich zurechtgewiesen habe. Ihre Prosa ist in der Tat sehr offen, wie ich inzwischen bemerkt habe, und hat es in keiner Weise verdient, verletzt zu werden. Ich habe mich von einer ungünstigen Stimmung zu meiner Antwort hinreißen lassen.
Das Bild des Tongefäßes, das gehärtet wird, ist immer noch in mir lebendig und führt mir vor Augen, dass mein eigener Reifeprozess in vollem Gange ist. Gleichzeitig kam mir eine Geschichte in Erinnerung (Buchtitel und Autor sind mir leider entfallen), in der eine Frau von einem Traum berichtet:
Sie steht vor einem Scherbenhaufen, ihr Leben ist von Schicksalsschlägen und Krankheit völlig zerschlagen und zerstört. Nun steht sie blind vor Tränen der Verzweiflung, Schmerz, Trauer und Wut davor und ist wie gelähmt. Alles ist aus. Doch dann beginnt sie, einer Eingebung folgend, die Scherben wie Mosaiksteine wieder zusammenzusetzen, zu kitten und hat nach der geduldigen Arbeit wieder ihr Gefäß in der Hand. Sie staunt nicht schlecht, als sie feststellt, dass die Fugen ein kunstvolles Mosaik bilden, durch das die Sonnenstrahlen hindurchbrechen. Ihr Gefäß leuchtet und funkelt und ist schöner als vorher...